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Ralf Hoffmann

Ergebnisse der Erprobung an der Loreley liegen vor

Aktualisiert: 6. Mai 2021

RH (Koblenz): Ein Felssturz wie in Kestert kann im Mittelrheintal jederzeit passieren. Das sagen Geologen. Wie aber ist es um den Loreleyfel- sen bestellt? Was, wenn am Herz- stück des Tales, dem weltberühmten Felsen, Steinbrocken in die Tiefe stürzen würden? Davon sei aktuell nicht auszugehen, sagt Dr. Michael Rogall, Geologe beim Landesamt für Geologie und Bergbau (LGB).


Aktuell haben die Wissenschaftler jetzt die Messgeräte am Loreleyfelsen gewartet und werten die Daten aus. Unterstützt wurden sie von der AeroDCS, die mit einer Spezialdrohne Tausende von Aufnahmen machte und den Felsen zentimetergenau vermessen hat.



Die Vermessungsdrohne überfliegt mit Unterstützung eines speziellen GPS (GNSS) den Hang und liefert Bilddaten mit einer Lagege- nauigkeit von weniger als zwei Zentimetern. Die durch Drohnen ermittelten Daten werden durch Vermessungen am Boden ergänzt, um die Morphologie von Felsböschungen exakt zu bestimmen.


Dies kann notwendig werden, wenn beispielsweise dichte Vegetation die freie Sicht auf die Geländeoberfläche einschränkt. So können Überhänge an Felswänden und das Trennflächeninventar erfasst und somit potenzielle Versagens- flächen beziehungsweise -körper an Felsböschungen sowie Hangbewegungen selbst festgestellt werden.



Die gemachten Aufnahmen sind beeindruckend. Die Detailschärfe ist ausreichen, um kleinste Risse erkennen zu können.


Von der Loreleybefliegung pro- fitieren die Fachleute des LGB, die ebenfalls vor Ort sind und mit den Daten und Bildern, die die Drohne liefert, eine sehr genaue Vermessung des Loreleyhangs erhalten werde


Für die Geologen Dr. Michael Rogall, Christoph Pappert und Jürgen Unger-Temmes geht es aber nicht in die Lüfte, sondern steil bergab über die Felsspitze der Loreley ins Tal. An Seilen und mit Gurten gesichert, die notwendige Ausrüstung ebenfalls dabei, seilen sie sich ab bis zu den installierten Messpunkten, deren Daten abgelesen werden, deren Messfühler möglicherweise gewartet, oder neu angebracht werden müssen. „Dabei handelt es sich um Geräte, die nur wie ein kleiner Dübel im Fels aussehen“, erklärt Rogall. „Manche sind mit einer Mikrometer- Messschraube versehen, an der wir kleinste Veränderungen ablesen können.“


Für AeroDCS ist jetzt die Erprobung des Verfahrens als Vorbereitung für das große Projekt in Georgien erfolgreich verlaufen und das Team wird im Mai nach Swanetien aufbrechen.



(1) Teilweise aus Veröffentlichung der Rhein-Zeitung Koblenz vom 19.4.2021.


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